Ausgangslage
Kinder lieben Phantasiewelten mit Zwergen und Wichteln. Der Wald bietet sich geradezu an, um in diese Phantasiewelten einzutauchen. Überall entdecken die Kinder Lebewesen und phantasieren von gefährlichen Tieren. Sie sind stolz über ihre Unerschrockenheit und Mutigkeit und überwinden sogar Ängste.
Im Wald lernen die Kinder ohne vorgegebenes Spielmaterial ihre Kreativität neu auszuleben.
Sie hören verschiedene Vogelstimmen und beobachten Tiere. Der Wald bietet einen riesigen Bewegungsraum mit unzähligen Klettermöglichkeiten. Die Kinder können sich frei bewegen ohne an räumliche Grenzen zu stossen. Es erstaunt deshalb nicht, dass im Wald kaum Konflikte vorhanden sind unter den Kindern. Materialien zum Spielen und Klettermöglichkeiten gibt es genügend. Die Grenzen im Wald sind freier. Erfahrungen und Experimente mit der Natur können gemacht werden.
Zielsetzung
In der Stadt müssen sich die Kinder immer wieder anpassen – in Wohnungen und auf der Strasse darf nicht lauthals gekreischt, gequietscht oder frei herumgetollt werden. Im Wald erleben die Kinder riesige Bewegungsfreiheit und dürfen kreischen und lärmen nach Lust und Laune.
Im Wald gelten besondere Regeln. So wird zum Beispiel dem Urbedürfnis der Jungs Rechnung getragen: Schiessen mit Stecken ist erlaubt.
Weiter unterstützen und fördern wir die Basisfunktionen:
– Grobmotorik: über Baumstämme balancieren, auf Baumstrünke klettern,…
– Feinmotorik: Buchennüsse öffnen, Sauerklee pflücken, Zwergenhäuser bauen,…
– Soziabilität: Kinder helfen sich gegenseitig über unebenen Boden zu gehen, entwickeln Ideen und setzen diese gemeinsam um,…
– Wahrnehmung: Tiere beobachten, Geräusche wahrnehmen, Gerüche riechen, Jahreszeiten erleben, „dräckele“,…
– Emotionalität: Ängste überwinden durch weiten Raum
– Sprache: Wortschatz erweitern, Bäume/Pflanzen/Tiere benennen
Umsetzung
Wir planen wöchentlich einen Waldtag (April-Oktober) und halten uns den ganzen Tag mit Mittagessen im Bremgartenwald auf. Wir verweilen immer am selben, von uns eingerichteten, Waldplatz mit Feuerstelle und Baumhaus.
Damit alle Kinder in den Genuss des Waldaufenthaltes kommen, rotiert der Wald-Wochentag. Somit ist auch die Gruppenzusammenstellung immer wieder neu.
Wir besuchen den Wald bei jedem Wetter, ausser es sei gefährlich (Sturm). Die Kinder erleben so das Wetter hautnah.
Zur Freude der Kinder haben wir schon während zwei Sommern eine ganze Waldwoche durchgeführt.#